Grillecke

Schon vor vielen Jahrhunderten ließen sich unsere Vorfahren gegrilltes Fleisch schmecken – woher weiß man das? Weltweit haben Archäologen Höhlen und Feuerstätten untersucht und dabei viele Male versenkte Tierknochen gefunden – aus diesen ließ sich schließen, dass dort bereits vor langer Zeit Fleisch und Feuer „aufeinandertrafen“.

Wie es letzten Endes genau dazu kam, dass unsere Vorfahren eine Vorliebe für gegartes Fleisch entwickelt haben kann natürlich niemand mehr sagen. Aber es kann hierfür eine Hand voll Gründe gegeben haben.

Möglicherweise fing ja alles damit an das der Blitz einschlug und die Beute der letzten Jagd Feuer fing – so wäre es möglich, dass unsere Vorfahren bevor sie erneut loszogen, erst einmal probierten ob man das Fleisch denn noch immer essen könne.

Und siehe da – es schmeckte ihnen und war unter Umständen durch den Garprozess sogar leichter zu Kauen – so hatte dann auch die Steinzeit-Oma, deren Zähne schon schlechter oder gar ausgefallen waren noch etwas von der Beute ohne das jemand aus der Familie es vorkauen musste…

So, oder so ähnlich kann es gewesen sein – sicher ist, es schmeckt uns heute noch vorzüglich. Es gibt einige wissenschaftliche Studien die belegen sollen, das mit dem Verzehr von gegrilltem Fleisch und warmen Mahlzeiten ein immenser Schub in Sachen Gehirn-Wachstum von Statten ging.

Ich glaube mich erinnern zu können, dass dies auch von Dieter Nuhr in einem seiner Bühnenprogramme thematisiert worden ist – und er recherchiert ja immer recht gründlich bevor er sich „aus dem Fenster lehnt“. Also sagen wir mal so – dadurch das es unseren Vorfahren irgendwann leichter fiel die Energie durch das Erhitzen von Nahrung und Fleisch im Speziellen zu verwerten, bekam die Evolution einen Schubs.

Bis das Ganze eine Wirkung zeigte vergingen dann nochmal eine Millionen Jahre – aber in dieser Zeit vergrößerte sich auch die Fangemeinde des Grillens immens. So gibt es heutzutage die unterschiedlichsten Formen des Grillens.

Wir legen in Europa meist unser Fleisch auf einen Rost und der jeweilige Grill ist entweder klassisch mit Kohle, neuzeitlich mit Gas oder ganz modern elektrisch betrieben – das ist mittlerweile eine Glaubensfrage geworden. Genau wie die Frage brauchte es einen Deckel oder nicht?

In Kroatien zelebrieren viele das „Grillen“ mit dem Peka-Topf – hier wird eine große Flache oft gusseiserne Pfanne zur Hand genommen. Auf diese kommen das vorab gewürzte Fleisch, Kartoffeln, Gemüse Speck und was das Herz begehrt. Dann kommt ein Deckel drauf und das Ganze wird auf glühende Kohlen gestellt und auch mit solchen bedeckt. Nach ein paar Stunden wird der Peka-Topf freigelegt und jeder nimmt sich etwas von dem nun butterweichen Inhalt.

Das ist ein wenig so wie in manchen Ländern wo Fleisch gut „verpackt“ in ein mit glühenden Kohlen versehenes Loch im Erdreich versenkt wird, dann noch Kohlen drauf und abwarten. Beide Methoden sind sicher super um ein zartes Ergebnis zu erhalten – mir aber würde die „bösen“ Röstaromen fehlen. Die gibt es eben nur auf, über oder neben dem Grill.

Natürlich gibt es auch Orte wo der Grill bereits „eingebaut“ ist – beispielsweise auf den Kanaren, dort nutzen die Einwohner in Vulkannähe die Hitze im Erdreich und an den Schloten dazu Fleisch zu garen. Als ich auf Fuerteventura war habe auch ich natürlich ein Vulkan gegrilltes Hähnchen probiert. Es war definitiv knusprig und auch saftig, aber leider schmeckte es auch ein wenig nach Schwefel – das wäre sicher auf Dauer nicht mein Fall.

Dann lieber wie es die argentinischen Gauchos machen – diese pieken lange Stäbe mit großen Fleischstücken direkt neben dem Feuer in den Boden – so dass die Hitze das Fleisch jeweils von der zum Feuer gewandten Seite röstet und gart. Dann wird sobald es knusprig ist immer wieder davon ab tranchiert und danach das Fleisch wieder in Position gebracht – im Grunde eine Vorstufe oder die ToGo Variante des brasilianischen Rodizio.

Sehr interessant finde ich das auch durch die Cuts – also die unterschiedliche Art wie in Europa oder Amerika ein Rind zerlegt wird, vollends andere Teile des Tieres bevorzugt werden. Bei uns, natürlich besonders in Österreich wird der Tafelspitz stundenlang auf kleiner Flamme gekocht bis er butterzart ist. Dort kam bis vor kurzem niemand auf die Idee Tafelspitz kurz zu grillen – in Lateinamerika ist aber der Tafelspitz – Picanha Steak genannt – das Top Produkt für den Grill.

Also Ihr merkt, es gibt allerhand Wissenswertes zum Thema Grillen, was auch der Grund dafür ist das dies eine Haupt-Rubrik von foodadvior.de ist.

Soweit es Appetit und Zeit zulassen werden wir an dieser Stelle fortan das eine oder andere Stück Grillfleisch für Euch ablichten. Zudem wird es natürlich auch Beiträge mit Ideen & Rezepten zum Thema Grillen geben.

Wir haben vor einiger Zeit auch unsere ersten Erfahrungen mit Sous Vide gemacht – vorwärts wie rückwärts – und auch dazu wird es sicher noch etwas zu schmökern geben.

Möglicherweise steht eine Kooperation mit einem der exklusivsten Fleisch-Lieferanten Deutschlands an – sollte das klappen, werden wir Euch natürlich regelmäßig mit interessanten Fleischtipps versorgen können – schauen wir mal.

Da auch Grill Equipment mittlerweile ein großes Thema geworden ist, werden wir Euch hin und wieder auch das eine oder andere Tool vorstellen – hauptsächlich wird es aber sicher um das gehen, was auf den Grill kommt…

Also viel Spaß Euch allen – auf das, das Hirn wächst!